Wenn das Personal in den Urlaub fährt, und im Normalfall die Katzen nicht mit im Gepäck sind, muss für die Tiere eine Lösung her, wie diese weiterhin während der Abwesenheit der Tierhalter gut versorgt werden können.
Im Idealfall kann ein Familienmitglied oder Bekannte die Betreuung der Tiere zuhause übernehmen, so dass die Fellnasen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Aber nicht immer ist das möglich.
Zum Glück gibt es die Möglichkeit, die Katzen in eine Tierpension zu geben.
Auch die Katzenmädchen verbringen im Jahr ca. 1-2 x einen Aufenthalt in einer Katzenpension.
Was dabei genau zu beachten ist und welche Erfahrungen wir dabei gemacht haben, möchte ich Euch in diesem Artikel genauer schildern.
Auswahl der geeigneten Katzenpension
Natürlich ist es ratsam, sich eine Tierpension in der Nähe des Wohnortes zu suchen, um den Tieren langen Fahrstress zu ersparen. Aber genau hinsehen ist angebracht und bevor Ihr Euer Tier in einer Tierpension anmeldet, macht Euch vorher vor Ort lieber selbst ein Bild, ob die Unterkunft Euren Vorstellungen entspricht und vor allem, ob es sich um eine vom Veterinäramt geprüfte Katzenpension handelt.
Desweiteren sollte beachtet werden:
- Hygiene /Sauberkeit
- Beschäftigungsmöglichkeiten (Klettermöglichkeiten, Kratzgelegenheiten)
- ausreichend Platz, genügend Rückzugsmöglichkeiten
und Schlafplätze (auch für ängstliche Tiere)
-ausreichende Versorgung mit Wasser und Futter
-genügend Katzentoiletten
-Vorhandensein einer Schleuse / Doppeltür um ein Ausbüchsen der Tiere zu verhindern
Die folgenden Punkte sind sehr wichtig, um Euren Tieren eine Aufnahme in die Katzenpension zu ermöglichen:
- Rechtzeitige Anmeldung!
Gerade zu Ferienzeiten und über Feiertage kann eine Katzenpension schnell ausgebucht sein, da je nach Platzangebot / vorhandenem Personal nur eine begrenzte Anzahl an Tieren aufgenommen werden darf. Bestenfalls reserviert man die Betreuungsplätze schon dann, wenn die genaue Urlaubsplanung für das kommende Jahr fest steht.
- Gesundheitskontrolle
Euer Tier sollte beim "Einchecken" in die Tierpension gesund sein, um andere Katzen nicht anzustecken. Benötigt Euer Tier täglich Medikamente, solltet Ihr im Vorfeld abklären, ob die Gabe der Medikamente gewährleistet werden kann. Manchmal besteht die Möglichkeit kranke Tiere separat zu halten.
- aktueller Impfstatus
Jede gute Katzenpension achtet darauf, dass die aufgenommenen Katzen entsprechend geimpft, kastriert und entwurmt sind.
Folgende Impfungen werden bei der Katzenpension vorgeschrieben, in der die Katzenmädchen untergebracht werden:
-Leukose
-Katzenschnupfen
-Tollwut
-Katzenseuche
- Schutz vor Parasiten
Um die Übertragung von Flöhen oder anderen Parasiten vorzubeugen, ist es notwendig, dass Eure Katze vor der Ankunft mit einem entsprechenden Mittel behandelt wird. Manchmal wird dieses Präparat auch direkt in der Katzenpension aufgetragen.
Eine gute Katzenpension beachtet die oben genannten Punkte (Gesundheitscheck, Impfstatus, Parasitenschutz).
- Spielsachen und eigene Decken
müssen in der Regel Zuhause bleiben! In den Katzenpensionen, in denen unsere Katzen bisher aufgenommen wurden, durften private Gegenstände nicht mitgenommen werden. In einer Katzenpension hat Euer Tier im Normalfall alles was es braucht und es kann auf die eigene Kuscheldecke verzichten. Zumal gar nicht garantiert werden kann, dass später nur Eure Katze darauf schläft! ;-)
Freigänger, wie Kasi und Hermine freuen sich in einer Katzenpension vor allem über ein vorhandenes Außengehege. So können sie frische Luft atmen und die Natur beobachten. Auch wenn es nicht gleichzusetzen ist mit realem Freigang, so ist es dennoch eine willkommene Abwechslung und trägt zum Wohlbefinden der Tiere bei.
Manche Tierheime bieten übrigens auch eine Aufnahme von Gastkatzen an. Diese sind dann natürlich in einem separaten Raum untergebracht und nicht zusammen mit den zu vermittelnden Tieren. ;-)
Auch manchen Tierarztpraxen ist eine Tierpension angegliedert. In einer solchen Katzenpension sind die Katzenmädchen untergebracht. Es ist für uns von Vorteil, weil dort zum einen die Krankenvorgeschichte der Katzen bekannt ist und zum anderen eine tierärztliche Versorgung direkt vor Ort gewährleistet ist.
In jeder Katzenpension werdet Ihr dafür unterschreiben müssen, dass ihr mit einer tierärztlichen Behandlung im Krankheitsfall einverstanden seid. In der Regel werdet Ihr aber auch per Telefon / Email informiert, wenn etwas während Eurer Abwesenheit nicht in Ordnung ist.
Fütterung
Meistens erhalten die Katzen in der Pension ein Nassfutter und tagsüber Trockenfutter zur freien Verfügung. Wer ein Tier hat, welches bei plötzlicher Futterumstellung sehr sensibel reagiert, sollte sich im Vorfeld erkundigen, welche Futtersorten verwendet werden und kann so das Tier schon zu Hause an dieses Futter gewöhnen.
Anreise / Abholung
Eine Urlaubsreise ist im Vorfeld mit allerhand Stress verbunden. Es werden Koffer gepackt, viele Dinge in der Wohnung vorbereitet und für die Tiere ist bereits eine gewisse Aufregung zu verspüren. Sie können im Laufe der Zeit für diese Situation eine Art siebten Sinn entwickeln. So wußte unser alter Kater schon immer sehr genau, dass es in den Urlaub und somit für ihn in die Katzenpension geht, und hat sich zu Hause rar gemacht. Er war dann überwiegend in der Nachbarschaft zu finden, was ein Einfangen manchmal schwierig gestaltet hat (obwohl er sehr zahm war).
Inzwischen haben wir uns angewöhnt, die Katzen schon einen Tag vor eigentlichem Urlaubsantritt in die Tierpension zu bringen. Danach können in Ruhe die Koffer gepackt werden. Wer ein scheues Tier hat, wird auch dementsprechend beruhigter sein, es schon sicher in der Katzenpension zu wissen. Bei Kasi ist es auch zu Hause nicht einfach sie einzufangen und in die Transportbox zu setzen. Wir versuchen es für sie kurz und schmerzlos zu machen, indem wir sie im kleinsten Raum des Hauses einsperren (Vorflur) und sie dort schnell mit Handschuhen greifen und in die Transportbox setzen.
Die Fahrt ist dann meist auch mit viel Gemauze verbunden. Wenn es warm ist, versuchen wir die Tiere gleich früh morgens zur Öffnungszeit in der Katzenpension abzugeben oder spät abends, damit die Autofahrt für sie nicht noch unangenehmer wird.
Die Abholung der Tiere erfolgt im Idealfall, wenn zuhause schon alles wieder für sie hergerichtet ist und die Koffer beiseite geräumt. Auch wenn sie nur ein oder zwei Wochen nicht zuhause waren, sind die Tiere erstmal etwas aufgeregt und müssen sich wieder einleben. Wir lassen sie grundsätzlich am ersten Tag noch im Haus und gewähren ihnen dann erst am Folgetag wieder Freigang.
Wenn sich die erste Aufregung gelegt hat, sind unsere Katzen meist besonders anhänglich und wollen gestreichelt werden. Manchmal verfolgen sie einen dann auch noch für einige Tage auf Schritt und Tritt, wie kleine Hunde! ;-)
Alles in allem ist es für die Tiere natürlich mit gewissem Stress verbunden in einer Katzenpension untergebracht zu sein. Aber manchmal geht es einfach nicht anders und es ist ja auch schön zu wissen, dass es diese Einrichtungen gibt (es sind in unserer Gegend eigentlich noch viel zu wenige).
Ich denke auch, dass die Katzen mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommen, dass sie aus der Katzenpension wieder abgeholt werden. Zumindest merke ich es bei unseren Katzen, dass es von Mal zu Mal eigentlich problemloser abläuft und sie sich zuhause schneller wieder zurecht finden.
Hermine hatte ihren ersten Aufenthalt in einer Katzenpension übrigens erst im Alter von 12 Jahren und hat es problemlos verkraftet! Natürlich war es von Vorteil, dass sie ihre Freundin Kasi an ihrer Seite hat. Kasi war schon mit einem halben Jahr zum ersten Mal dort und findet es immer noch recht aufregend. Aber so unterschiedlich sind die Katzen nun mal. Auf jeden Fall lässt sie dieses "gemeinsam erlebte Abenteuer", immer wieder ein Stückchen mehr zusammen wachsen.
Im nächsten Bericht stelle Euch eine Checkliste vor, was zu beachten ist, wenn die Katzen während Eures Urlaubs zuhause bleiben und von einer Vertretung betreut werden.
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